Leseproben Band 3 – Das Rote Herz


03_08_pyramideDie Ankunft bei den Pyramiden

Völlig konsterniert starrten Bärowulf und sein Hofstaat in das Sternengewölbe, in welches der überdimensionierte Hautflügler entschwebt war, der bis vor einigen Minuten in der Gestalt des Welcherix unter ihnen geweilt hatte. Ein zweiter Schuss von Parsidias Bogen war wirkungslos von dem Vampir abgeprallt, der den Versuch mit einem schauerlich-hysterischem Lachen quittierte, bevor er von der Düsternis verschluckt wurde. „So ein Mist!“, schimpfte die Amazone. „Ausgerechnet jetzt sind die Silberpfeile nicht greifbar!“

„Leuforia hat gewusst, weswegen sie uns entwaffnen ließ.“ Mit einem Achselzucken kommentierte Aurelia die Flucht der Drachenschwester und setzte hintenan: „Es ist ihr bestimmt, von Adalwins Hand auf ihrer Festung zu fallen. Die Zeit war noch nicht reif!“

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03_07_ritualAuf dem Drachenschloss

Zu nächtlicher Stunde befand sich das Herrscherpaar des schwarzen Felsens zwischen den Zinnen des Südturms und beobachte die Wolkenfetzen, die ein Frühlingssturm vorüberscheuchte. Die sich wandelnden Gebilde aus Wasserdampf erleuchtete der Vollmond zu Spukgesichtern. Einzelne Segmente des Glitzerteppichs wurden kurz freigeschoben, um anschließend erneut von jagenden Kumulusformationen bedeckt zu werden. Der warme Wind brachte die Wipfel der Wälder am Horizont dazu, ihm in Wellenbewegungen gehorsam zu sein, die in einer lockeren, im Nacken zusammengebundenen Zopffrisur gebändigte Haarpracht Leuforias zum Wallen und die Umhänge der beiden Gestalten zum Wehen.

Die Szenerie vor der Mitternacht wirkte durch die in Aufruhr versetzten Naturgewalten gespenstisch, vermittelte sie doch einen fast lebendigen Eindruck, was eigenartig zu dem Fehlen jeglicher menschlicher Aktivität kontrastierte. Lediglich das gelegentliche Stiefelgetrappel von Wachpatrouillen verriet die Anwesenheit der Bewohner des Ensembles von Wehr- und Prachtbauten.

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03_05_heiliger_raum Parsidias Vermächtnis

In Anbetracht des gerade überstandenen Schreckens befahl Adalwin nach kurzer Rückversicherung bei den Kommandeuren der Kontingente den Rückzug in das befestigte Heerlager. Die endgültige Entscheidung auf dem Felde konnte vertagt werden. Furarius konzentrierte seine Truppen vor dem Fuße des Basaltmassivs. Der äußere Ring war zerbröckelt und unwiderruflich überwunden. Das verschaffte Gelegenheit, die Nachsorge des Gemetzels in Angriff zu nehmen. Verwundete mussten gepflegt, Tote begraben und Waffen und Einheiten neu geordnet werden.

Die Zählung am Abend erbrachte eine grauenhafte Bilanz. Neben dem Verlust durch die fünfzehntausend in Leuforias teuflischer Ausgeburt umgekommenen Frankomannen war die Armee um weitere siebenunddreißig Tausendschaften geschrumpft. Über achtundzwanzigtausend Gefallene waren zu beklagen. Viertausendsechshundert Schwerverletzte rangen mit dem Sensenmann. Damit würden die Alliierten aber nach wie vor dreiundsiebzigtausend Kämpfer für den Abschluss des Krieges aufbieten können.

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