Die Amazonen bei Laurin
Ohne nennenswerte Zwischenfälle verstrich die Zeit den Schiffsreisenden. Günstige Winde hatten die Brigg der Amazonen in knapp drei Wochen von Piladua bis vor die Gewässer Lauratias begleitet. In die Stille einer Morgenfrühe ertönte endlich der ersehnte Ruf aus dem Ausguck: „Land in Sicht!“ Wer gerade nicht beschäftigt war, eilte zur Reling, und in weiter Ferne zeichnete sich unter einem Wolkenschleier im ansonsten makellos blauen Rund tatsächlich die Küstenlinie des Zwergenlandes ab. Rasch verkleinerte sich die Entfernung, und aus dem Meer stiegen gewaltige Felswände zu einem beeindruckenden, beklemmenden Panorama empor – erhabene, steinerne Macht. Als von der Natur in die Höhe getürmte Unnahbarkeit ragten die steilen Klippen vor den Augen der staunenden Ankömmlinge auf.
Parsidia und Aurelia standen mit Tornalia auf der Brücke. Die verwunderte Achtsamkeit der Frauen galt den machtvollen Zeugnissen der Gewalten Gaias. Die Steuerfrau führte gelassen das Ruder, als einzige der Schiffsführung mit dem bedrückend-imposanten Eindruck vertraut
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Lucina, Mars und Saturn erschaffen den Dunkelreiter
Die Nacht hatte schon seit Stunden ihre Herrschaft angetreten und tiefschwarze Dunkelheit über das Land ausgebreitet, verstärkt durch eine Wolkendecke, die sämtlichen Sternenschimmer abschirmte. Kräftige Windböen fegten über die Gipfel einer dicht bewaldeten, von steilen Bergkuppen und tiefen Tälern geprägten Mittelgebirgslandschaft und fetzten den Bäumen mit fauchendem Furioso die letzten Blätter aus den Kronen
Auf einem nach allen Seiten abfallenden Bergkegel thronten mächtige Ruinen einer längst aufgegebenen Burg von beeindruckendem Ausmaß und dominierten noch immer optisch das weite Rund, das seine ehemaligen Besitzer wegen der strategisch günstigen Lage beherrscht haben mochten. In alter Wucht drohte der Burgfried über Teilen der drei Schritt breiten Ringmauern und Resten des Wehrgangs zwischen einer Anzahl von Wachtürmen. Schanzen und Festungstor waren offensichtlich einem Sturm feindlicher Truppen erlegen und anschließend geschleift worden.
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Mitsommernacht im Steinkreis
Unter der Tarnkappe des blauen Diamanten gelang es den glücklich Entkommenen, unbehelligt das Hafenviertel und die Stadt zu verlassen. Gemäß der Auskunft Monahoras wandten sich die Reiter nach Westen und jagten über die sommerlichen Landschaften. Immer kürzer wurden die Nächte. Nach zehn Tagesmärschen orientierten sie sich gen Süden und begegneten unterwegs am Morgen einen Hirten, der ihnen die letzte Wegstrecke zum Ziel beschrieb.
Rechtzeitig, am späten Nachmittag, vor der Mittsommernacht trafen Aurelia und Adalwin in der Nähe des Ortes ein, an dem das Zusammentreffen der Planeten mit ihren Schützlingen stattfinden sollte.
Während des Rittes in südlicher Richtung hatten schwere Regenfälle Mensch und Tieren das Vorwärtskommen erschwert. Bäche waren zu reißenden Strömen geworden, und jedes Übersetzen
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