Namen und Figuren im Roman der germanischen Götter und Mythologie


Germanische Mythologie
In der germanischen Mythologie entstand die Welt aus Ymir, einem zweigeschlechtlichen Frostriesen, der einen Mann und eine Frau hervorbrachte. Als der von Odin, Hönir und Ve (Loki) getötet wurde entstand aus seinem Fleisch die Erde, sein Blut wurde zu den Flüssen, seine Knochen bildeten die Berge, seine Haare die Bäume. Aus den Augenbrauen wurde Midgard geformt, sein Hirn wurde zu Wolken, und sein Schädel bildete das Him­melsgewölbe.

Das Weltengefüge wird durch den Baum „Yggdrasil“ gebildet, der auch die Weltenesche genannt wird. Er ist in drei Welten eingeteilt, in denen sich die 9 unterschiedlichen Wohnsitze bzw. Reiche befinden.

Die Unterwelt befindet sich im Erdreich, dort befinden sich:

1. Hel oder Niflhel (Nebelhöhle oder –hölle), das Reich der Dunkelheit und Kälte, das der Wohnsitz der Göttin Hel ist. Dorthin gehen alle „normal“ gestorbenen Menschen, das heißt jeder, der nicht den Heldentod im Kampf gestorben ist.
2. Jötunheim, das Land der Frostriesen
3. Svartalfheim (Schwarzelfenheim), das Reich der Dunkelelfen und Zwerge

Die Mittelwelt oder die Erde befindet sich im unteren Geäst des Baumes:

1. Muspelheim, das Reich der Feuerriesen
2. Niflheim, dem Wohnsitz des Drachen Nidhögg
3. Midgard, das Reich der Mitte, in dem die Menschen leben

Die Oberwelt oder der Himmel befindet sich in der Baumkrone:

 

1. Lichtalfheim (Lichtelfenheim), das Reich der Lichtelfen und Naturgeister
2. Vanaheim, der Wohnsitz des Göttergeschlechts der Wanen
3. Asgard, der Wohnsitz des Göttergeschlechts der Asen, das sich in der obersten Baumspitze befindet.

Diese neun Welten sind alle durch Wurzeln und Äste miteinander verbunden.

Das Reich Asgard kann man lediglich über Bifröst, die Regenbogenbrücke erreichen. Diese Brücke kann nur von Göttern und Helden betreten werden. Sie wird von dem Gott Heimdall bewacht, der die Götter bei Gefahr warnt, indem er in sein Horn stößt.

Den Germanen waren Bäume heilig. Baumstämme wurden als „Irminsul“ oder die Welten­säule verehrt, einem Symbol für die Weltenesche. Es gab heilige Haine.

Germanische Götter
Die germanischen Götter werden in zwei Geschlechter unterteilt, in die Asen und in die Wanen. Die größte Gruppe bilden die Asen, an deren Spitze Odin bzw. Wotan steht. Alle Götter weisen menschliche Eigenschaften auf, und keiner von ihnen ist unfehlbar.

Diese Götter werden alle während der Götterdämmerung oder Ragnarök (Verhängnis der Götter) sterben. Die Götterdämmerung ist der letzte Kampf vor dem Weltuntergang. Später wird die Welt wie unberührt wieder neu entstehen. Und die Asen sammeln sich auf dem Idafeld.

Die Asen

Odin/Wotan

Odin, der auch Wotan genannt wird, ist der oberste Gott, und somit der Fürst der Götter und Menschen. Er ist der Gott des Krieges und der Weisheit, der Erfinder der Ru­nen und der Gott der Magie, sowie der Poesie.

Auf seinen Schultern sitzen die beiden Raben Munin (Gedächtnis) und Hugin (Gedanke). Sie sind seine Kundschafter. Geri (der Gierige) und Freki (der Gefräßige) sind zwei Wölfe, die ihn wie Hunde begleiten.

In der rechten Hand hält Odin seinen Speer. Oft ist er auf seinem achtbeinigen Pferd, Sleipnir, unterwegs. Er ist der graue Wanderer, der durch die Welten streift, immer auf der Suche nach Wissen und Erkenntnis. Er ist überall dort zu finden, wo es Krieg gibt oder wo es gilt, einen Krieg anzustiften. Er ist der Beschützer aller Helden. Einst opferte Wotan ein Auge, um aus dem zeitlosen Brunnen der Weisheit kosten zu dürfen, was ihm die ewige In­nenschau eröffnete.

Frigg/Frija

Frigg oder Frija ist Wotans Gemahlin. Sie ist die Göttin des Haushalts und der Ehe. Sie beschützt die häusliche Arbeit, vor allem das Spinnen und Weben. Sie verhilft auch zu Kindersegen. Frigg ist aber auch die Schicksalsseherin, die alles weiß und beobachtet. Als Holda, Frau Freke oder Berchta erscheint sie unter den Menschen, durch sie werden die eifrigen Frauen belohnt und die faulen bestraft.

Thor/Donar

Thor/Donar ist der Gott des Gewitters, des Donners. Er ist der Kämpfer gegen die Riesen, der als großer Mann dargestellt wird, mit großer Körperkraft und aufbrausendem Tempera­ment, der aber auch gutmütig und treuherzig sein kann. Seine Waffe ist ein Hammer, der Mjöllnir genannt wird. Dieser Hammer besitzt die Gabe, immer wieder in die Hand des Werfers zurückzufliegen. Wenn er mit seinem Wagen umherfährt, der von Ziegenböcken ge­zogen wird, sendet er Regen auf die Erde. Und so ist er auch der Schutzgott der Bauern.

Tyr/Ziu

Tyr oder Ziu ist der größte Kämpfer unter den Göttern. Er ist der Himmels- und Kriegsgott. Er kämpft mit seinem Schwert, dass er einarmig führen muss, da er einen Arm im Kampf mit dem Fenriswolf verloren hat.

Loki

Loki ist kein Ase, Er stammt von dem Geschlecht der Riesen ab und ist Odins Blutbruder. Sein Element ist das Feuer. Loki ist der Unberechenbare, der, listig und heimtückisch wie er ist, den Asen so manches Mal hilft, doch er begeht auch Verbrechen, und letztendlich trägt er zum Untergang der Götter bei. Er ist der Schutzgott der Spitzbuben und Gauk­ler.

Baldur

Baldur ist der immer freundliche Gott des Frühlings. Der Liebling aller starb früh durch die Hand seines eigenen Bruders. Der hinterhältige Loki hatte dem blinden Hödur einen Pfeil aus einer Mistel gegeben und ihn veranlasst, auf Baldur zu schießen.

Iduna

Iduna ist die Göttin des Frühlingserwachens, der Jugend und der ewigen Erneuerung. Sie ist die Hüterin der heiligen Äpfel. Die Götter verspeisen diese Äpfel, um ewige Jugend zu be­wahren. Sie ist die Gemahlin Bragis.

Die Wanen

Njörd

Njörd ist der König der Wanen. Er ist der Gott des Meeres und der Fruchtbarkeit. Seine Kinder sind Freyr und Freyja. Seine Frau ist die Riesentochter Skadi.

Freyr

Freyr, der Sohn Njörds, ist der Gott des Friedens, der Fruchtbarkeit und der Lust. Er reitet auf dem Eber Gullinbursti und reist mit seinem Schiff durch die Lüfte. Oft wird er mit einem Geweih und einem gewaltigen erigierten Phallus dargestellt. Freyr, der Herr oder Freier, ist der Herrscher über die Elfen und Naturgeister.

Freyja

Freyja, Freyrs Schwester, ist die Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Sie ist die Anführerin der Walküren. Ihre ständigen Begleiter sind zwei Katzen. Bekleidet ist sie mit einem Federngewand, mit dem sie auch fliegen kann. Um den Hals trägt sie „Brisingamen“, eine goldene Kette mit magischen Fähigkeiten, die von den Zwergen geschmiedet wurde.

Weitere Götter und wichtige Gestalten:

Bragi ist der Gott des Gesanges und der Dichtkunst. Er ist ein Sohn Odins und der Eroberer des Göttertranks.

Einherier sind die im Kampf gefallenen Toten, die Helden. Sie werden von den Walküren nach Walhall gebracht. Durch die Milch der Ziege Heidrun erhalten sie unendliches Leben. Sie sind die Hauptstreitmacht der Götter während der Götterdämmerung.

Folgegeister sind die Beschützer der Menschen. Jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Folgegeist.

Fjörgin, der Vater der Frigg, ist ein Erdgott.

Forseti ist der Sohn Baldurs und der Streitschlichter und Richter.

Heimdall besitzt seherische Fähigkeiten und ist der Wächter der Bifröst-Brücke. Wenn Gefahr droht, bläst er in sein Gjallarhorn, um die anderen Götter zu warnen. Er ist der Erzeuger der Freien, Halbfreien und Unfreien, den germanischen Ständen.

Hel ist die Herrin des Totenreiches und die Göttin der Unterwelt. Sie ist eine Riesin.

Hödur ist der blinde Gott. Er ist der Bruder und Mörder Baldurs.

Hönir ist einer der Schöpfer der Menschen.

Jörd ist eine Erdgöttin.

Mimir ist der Herr über die Quelle der Weisheit.

Nanna ist die Gattin des Baldur. Beim Anblick seines Todes stirbt sie vor Schmerz.

Narfi oder Nari ist in der nordischen Mythologie ein Riese. Er ist einer der beiden Söhne des Loki und der Sigyn, auch Signy. Die Götter lassen ihn nach Ägirs Trinkgelage von seinem Bruder Vali oder Wali, den die Götter in einen Wolf verwandelt haben, in Stücke reißen, um mit seinen Gedärmen Loki an drei scharfkantigen Felsen fesseln zu können.

Nerthus ist eine Fruchtbarkeitsgöttin.

Nornen sind Schicksalsgöttinnen. Sie spinnen die Schicksalsfäden und verteilen Glück und Unglück. Die drei Schwestern heißen Urd/Vergangenheit, Werdandi/Gegenwart und Skuld/Zukunft.

Nott auch Nótt, ist in der nordischen Mythologie eine dunkle, schwarze Riesin, die die Nacht personifiziert. Sie ist die Tochter von Narfi und reitet auf dem Pferd Hrímfaxi, dessen Schaum vom Biss als Tau zur Erde fällt.

Signy ist Lokis Gemahlin. Sie bleibt auch im größten Unglück treu an seiner Seite.

Sif ist die Gemahlin des Thor. Sie hat goldenes Haar und gilt als sehr lieblich. Sie ist eine Erntegöttin.

Skadi ist eine Riesin. Sie ist die Gemahlin Njörds und wird als Winter- und Jagdgöttin verehrt.

Uller ist ein Gott des Winters. Er ist ein Jäger und Schneeschuhläufer.

Wali, ein Sohn Odins, ist der Rächer Baldurs.

Walküren waren ursprünglich Totendämonen. Sie sind die Dienerinnen Odins. Sie tragen ein Schwanenhemd und können sich mittels dessen in Schwäne verwandeln. Zum Baden legen sie dieses Hemd ab. Wer solch ein Hemd erhaschen kann, der erhält auch die dazu­gehörige Jungfrau.

Widar ist ebenfalls ein Sohn Odins.