Kapitel 19 – Teil 1


Nachdem sich die Helden des Romans im vorherigen Abschnitt gemäß den Anweisungen Monahoras bzw. ihrer Vorherbestimmung getrennt haben, zeichnet der erste Band in seinen letzten Akten die unterschiedlichen Entwicklungen beider nach, die sie auf dem Weg zum Erwachsenwerden vollziehen. Mit Blick auf die heutige Generation und die gravierenden Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, die zumindest in unserem Umfeld zutage treten, nimmt es nicht Wunder, dass die der Drachenkriegerin kontinuierlich voranschreitet, während Adalwin in eine Endlosschleife (Symbol für das Zeit-Vertändeln) gerät, sich später sogar in Süchte verstrickt, bis er die Herrschaft über sein Dasein verliert. Nach diesem groben Ausblick nun der Reihe nach.

Zunächst streift der Jüngling durch das zerstörte Alamania und vermag es nicht, einen Plan zu finden. Zu seiner Ehrenrettung muss angemerkt werden, die Hinweise vom Einhorn an ihn hielten sich in engen Grenzen in Sachen Konkretheit und sein Leittier kann nicht sprechen. Wieso das so ist, habe ich unter „Zur Rolle des Einhorns und des Adlers“ näher erklärt.

Die Handlung, mit der für ihn das Einerlei unterbrochen wird, zeigt ihn als begnadeten Kämpfer und Heros, der ohne zu zögern sein Leben einsetzt, um eine Fremde vor der drohenden Gruppen-Vergewaltigung zu retten. Im Alleingang schaltet er eine Zehnerschaft von ausgesuchten Elitesoldaten samt deren hünenhaften Anführer aus. Selbst seiner Todfeindin, die hinter dem Komplott steckt und die Situation eigentlich als Falle arrangiert hatte, nötigt seine Schwertkunst grimmigen Respekt ab.

Da es mein Anspruch war, die Episoden im Buch stets als mögliche Filmszenen zu beschreiben, kam es mir an dieser Stelle auf zweierlei an: Die Brutalität des Krieges mit dem zerstörten Land und der naturalistischen Beschreibung der Duelle inklusive deren martialische Auswirkungen zu zeigen. Obendrein wollte ich an das Schicksal erinnern, dass derart vielfach unsere Großmütter erdulden mussten, wenn sie den alliierten Soldaten (es waren keineswegs nur die Russen, die allerdings besonders häufig, handelten sie doch auf Befehl der obersten Heeresleitung) in die Hände fielen. Wie ich von meiner Schwiegermutter weiß, schminkten sich junge Frauen nach Kriegsende wahrscheinlich nicht allein in Dresden derart, dass sie alt und hässlich aussahen, bevor sie das Haus verließen.