Über den Autor Terki Trunnt


Geboren 1963 als katholischer Schlesierenkel in einer ihrer Schönheit fast beraubten Kulturstadt, brannte ich als kleiner Junge vor Neugier, mehr von den Abenteuern des Dittrich von Bern zu erfahren, von denen mein Großvater abends stets nur eine Seite vorlas. Gutmütig beantwortete der Opa die Fragen nach den Buchstaben und brachte damit unfreiwillig dem Wildfang das Lesen bei. Um nicht ständig den Unterricht zu stören, durfte der Steppke später hinten in der Klasse sitzen und schmökern, während vorn das Zusammenziehen der Buchstaben von „Oma“ und „Mama“ geübt wurde.

Die Tauschregeln sozialistischer Wohnungsnot und die von den Eltern ererbte Musikalität verschlugen mich 1972 in das Internat der Dresdner Kapellknaben, des katholischen Knabenchors, der an der Hofkirche in Dresden zur Ehre Gottes singt. Acht Jahre Kapellknabeninstitut und drei weitere Jahre als Externer haben mich unter den Bedingungen des Arbeiter-und-Bauern-Staates geprägt.

Der Druck der atheistischen Schule brachte mich dazu, selbst den Quellen nachzugehen und zum Bücherfresser zu werden. Trotz aller Hindernisse des Einheits-Bildungssystems gelang es mir als Abkömmling aus der Schicht der Intelligenz, genau ad fontes zurückzukehren, ein technisches Studium zu absolvieren, womit ich heute als Selbstständiger meinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Als unser bürgerliches Leben in Wohlstand und Arbeit zu ertrinken begann, riss uns ein Ereignis aus dem Mahlstrom, das ich niemandem wünsche, uns aber dazu brachte, Dinge zu hinterfragen, die wir bis dahin als festgefügt betrachtet hatten. Wir begaben uns auf die Suche und entdeckten, wie viel es an Welten gibt, von denen unsere Schulweisheit sich nie träumen ließ.

Der aufmerksame Leser wird merken, wie sich aus dem aufgespannten Bogen an der einen oder anderen Stelle etwas in der Erzählung von Aurelia und Adalwin niedergeschlagen hat. Statt einer Quellenangabe sei hier einiges verraten, was ich in meiner Zeit des Bildungshungers verschlungen habe: Da waren die deutschen Heldensagen vom Nibelungenlied über die Gudrunsage, Dittrich von Bern bis zur Artussaga und ihren Ablegern. Mit Gustav Schwabs „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ bin ich genauso lange ins Bett gegangen wie mit Karl May, Felix Dahn, Henryk Sienkiewicz, habe „Die Söhne der Großen Bärin“, „Tom Sawyers Abenteuer“ und die „Lederstrumpf“-Erzählungen miterlebt, hatte Freude an Robinson Crusoe, liebte Jules Verne und natürlich Alexandre Dumas’ Werke. Später habe ich Honoré de Balzac, Robert Merle, Hermann Hesse, Stefan Zweig und Christa Wolf entdeckt und zugegebenermaßen auch Tolkien gern gelesen. Diese keineswegs vollständige Aufzählung soll Nachsicht wecken, falls der eine oder andere Leser zu Recht meint, Elemente wiederzuerkennen, die sich eingeschlichen haben.

Wer sich dafür interessiert, wo ich bewusst auf das eine oder andere aus dem Bildungskanon zugegriffen habe, was mich sonst inspiriert hat und worin die Botschaft hinter den Zeilen besteht, dem empfehle ich die Lektüre auf der Seite Terki’s Fantasy Blog. Dort werde ich in nächster Zeit Einblicke geben; und wer mag, kann sich selbst auf die Nachforschung zu dem ihn ansprechenden Thema begeben. Vielleicht gelingt es mir auf diese Weise, bei der Reise zum eigenen Selbst hier und da eine Anregung zu geben oder einfach nur vertiefte Freude beim Lesen zu schenken.

Wer will schon Danksagungen lesen?